08.06.2014

Freigabe-Code für US-Atomraketen: "00000000"

355 Mrd. Dollar soll die US-Atomwaffenmoderniserung allein in den kommenden zehn Jahren kosten. Um die Dringlichkeit zu unterstreichen, verblüffen die offiziellen Stellen seit Monaten mit Berichten von Pech, Pannen, Unzulänglichkeiten, ohne dafür wie Herr Snowden eine Anklage wegen "Geheimnisverrates" fürchten zu müssen.
So erfahren wir jetzt, dass der achtstellige Code für die Freigabe der US-Atomwaffen aus lauter Nullen bestanden habe, denn zu Zeiten des Kalten Krieges sei es auf Schnelligkeit angekommen.

Okay, dem beschränkten Intellekt des Atomwaffenpersonals ("it's my Job") muss man die Dinge einfach halten, allerdings hätte auch jeder Unbefugte mit der Eingabe von Nullen begonnen.
Sollte inzwischen der Code an einer Stelle verändert worden sein, besteht Hoffnung, dass auch im sogenannten "Ernstfall" alle Atomraketen in den Silos bleiben.

04.06.2014

65 Jahre Gundgesetz - Kritik an Lammert

Die Feierstunde ist schon ein paar Tage her, aber bei Facebook brüstet sich die CDU mit Lammerts Rede, die mir zwar interessant, aber doch eher eine unverzeihliche Frechheit gegen das BVerfG war, wenn der Bundestagspräsident meint, das Bundesverfassungsgericht überschreite seine Kompetenzen, wenn es so häufig Regierungshandeln und Gesetzgebung in die Schranken verweise.

 @Herr Lammert, die Verfassungsprobleme ergeben sich weit mehr daraus, dass unsere Volksvertreter ihre grundgesetzlichen Kompetenzen überschreiten, z.B.
 - durch Einholung eines US-Rechtsgutachtens, das uns die Souveränität beschneidet und unsere Bürgerrechte verletzt, - durch die Atomwaffenmodernisierung trotz Atomwaffensperrvertrag,
 - durch eine Diätenerhöhung, die keinesfalls auch nur annähernd demokratisch bestätigt würde,
 - durch den vielen Hinterzimmerlobbyismus und die Geheimabkommen mit Staaten und Firmen, z.B. Mautverträge.

 Nein, @Herr Lammert, nicht das Bundesverfassungsgericht gefährdet den Rechtsstaat, sondern der Bundestag höhlt uns die Rechte aus, also ausgerechnet die Leute, die wir wählen, aber über deren Befugnisse sie uns nicht abstimmen lassen. Und dass das Grundgesetz lt. Art.146 längst hätte zur Verfassung werden müssen, interessiert Sie wahrscheinlich auch nicht, denn Ihnen ist eben nicht ernst mit dem Grundgesetz.

MfG, Markus Sebastian Rabanus

27.04.2014

Banane: Klitschko II. gewann durch K.O.

Schmerz-Spektakel nach Mitternacht. Ich schaue mir solche Kämpfe schon lange nicht mehr an. Meine Träume sind mir einfach interessanter.
Wenn im Profi-Boxsport zwar mehr geblutet wird und Geigen die Kulturlosigkeit verbrämen, ist es sportlich betrachtet im Vergleich zum Amateurboxen der pure Schrott. Daran haben die Profi-Boxer weniger Schuld, wohl aber das Reglement und die Vermarkter - und auch die blutlüsterne Kundschaft im Fernsehsessel.

26.04.2014

Im Südsudan droht ein Völkermord. Was tun?

Die Welt darf nicht zuschauen, wie sich ein Völkermord wiederholt. Der Weltsicherheitsrat müsste die Ergreifung der obersten Hetzer anordnen und sie solange in eine bequeme Zelle mit täglicher Aufklärungsstunde sperren. Die Lehrer dürften aber keine Abkömmlinge ehemaliger Sklavenhändler-Nationen, sondern müssten bspw. asiatisch-buddhistische Mönche sein, die in Afrika bislang weniger herrenunmenschlich in Erscheinung traten. Oder findet die UNO unter den 7,2 Mrd. Menschen keine unverdächtigen Lehrer?
Und Freilassung erst, wenn die obersten Hetzer in aller Weltöffentlichkeit die Wende zur Zivilität versprechen, dem Rassismus abschwören.

Das ist vielleicht eine zu schlechte Idee. Hat jemand einen besseren Vorschlag?

16.04.2014

Ukrainekrise und Goldkurs

Eine unserer führenden Wirtschaftszeitungen beschäftigt sich mit der Frage, warum der Goldpreis trotz Ukraine-Krise bei 1.290 $ pro Feinunze stagniere. Selbstverständlich wird es netter formuliert, aber nach Ansicht der zitierten Experten kapiert das dämliche Anlegervolk mal wieder nicht den Ernst der Lage, denn Gold als Krisenwährung "schlechthin" funktioniert todsicher, wenn das Krisenmanagement unserer Politiker versagt. So offenbar das Urteil der Experten über die Politik und recht ähnlich meinen Eindrücken. 

Wenn wir jetzt unsere Jungs vom Hindukusch in die Ukraine verlegen, könnte das den Goldkurs etwas beflügeln; RedBull-Effekt.
Bevor die Jungs Weihnachten wieder nach Hause geholt werden, müsste man rechtzeitig Kasse machen; Zalando-Effekt.

Richtig? Sorry. das will ja niemand. Und darum geht es auch nicht, sondern um nüchterne Wirtschaftsanalyse und Anlageberatung. Goldjournalismus ist echt schwierig. Trotzdem würde ein bisschen Krieg dem Goldkurs nicht schaden. Es dürfte halt nur nicht ein bisschen zuviel Krieg werden, sonst geht so ein Barren am Ende für einen Sack Kartoffeln drauf.

14.04.2014

Ausbaupläne des tschechischen AKW-Temelin gescheitert

Tschechien wollte mit dem AKW-Ausbau am deutschen Atomausstieg verdienen, wie uns immer wieder Kommentatoren der Atomlobby den Ausstieg nationalistisch zu verleiden versuchten, aber daraus wird vorerst nichts, denn die Ausschreibung des Bauvorhabens musste gestoppt werden, weil es an Investoren fehlt, die den ganzen Krams bezahlen.
"Schuld" seien die Turbulenzen auf dem europäischen Energiemarkt, die einen rentablen Betrieb nicht gewährleisten. Die Energiepreise seien zu niedrig.
Mag ja sein, aber "Schuld" ist vielleicht nicht ganz so der passende Begriff für diese begrüßenswerte Entwicklung.

Ferndiagnose Ukraine

Ferndiagnosen sind zwar fehlerträchtig, aber Diagnosen aus dem Kugelhagel sind auch nicht immer verlässlich.
Also mein Eindruck ist, dass je länger der Westen und Moskau an der Ukraine zerren und dabei auf Extremisten setzen, desto wahrscheinlicher wird, dass die Großmächte unmittelbar in Kämpfe schlittern, denn die Extremisten "lösen" ja nichts an Problemen, sondern vergrößern sie nur.
Da allerdings auch ein Krieg zwischen NATO und Russland weder die Krim noch Kiew aufblühen lässt, müssten die Großmächte allmählich mal eher auf gemäßigtere Stellvertreter in der Ukraine setzen und den Scharfmachern die Unterstützung entziehen, ansonsten könnte es doch glatt noch zu größeren Missverständnissen führen, für die sich schlussendlich dann niemand mehr entschuldigen kann. Sowohl auf Seiten der NATO als auch Moskaus denken einige "Experten" inzwischen laut über militärische Szenarien nach, allerdings recht dusselig, weil dann die Handbremse fehlt.

Hallo Herr Lawrow, 

als prowestliche Strolche in Kiew Regierungsgebäude stürmten, waren es Ihnen keine "Demonstranten", aber nun, wenn prorussische Strolche anderswo Regierungsgebäude stürmen, sollen es "Demonstranten" sein? Wir beide würden uns schon verstehen, aber die Lügerei, mit der sich jetzt Ost und West begegnen, führt auf den Schlachthof. Lohnt sich das?

Liebesgrüße aus Pankow.
Markus S. Rabanus

BER-Zwischenstand: 5,4 Mrd.€

Es heißt, Mehdorn habe in der Aufsichtsratsitzung vom 11.4.2014 zusätzliche 1,1 Mrd. € für den "Bau" des Berlin-Brandenburg-Flughafens verlangt. So steigern sich die Kosten auf 5,4 Mrd. € gegenüber ursprünglich angekündigten Baukosten i.H.v. 755.130.000 €.

 Nach der Aufsichtsratssitzung scheiterte Mehdorn mit seinem Dienstfahrzeug an einer Autobahnauffahrt, entstieg dem umgestürzten Fahrzeug unverletzt und ließ sich von Wowereit mitnehmen, der ebenfalls Teilnehmer des Dienstfahrzeug-Konvois war. Einen polizeilichen Alkoholtest überstand Mehdorn mit "unauffälligem" Ergebnis.

 Wie prima die am BER werkelnden Firmen mitarbeiten, macht die Kritik aus dem Hause SIEMENS deutlich, wenn das für den Brandschutz zuständige Unternehmen nach Jahren reklamiert, die "Raumnummern" in der Baubeschreibung seien falsch. Das sind natürlich irre Hürden. Vermutlich wird man jetzt Jahre brauchen, die Räume zu zählen, um die "Raumnummern" neu zu vergeben.

12.04.2014

Nahost: FB-Posting an Joffe (ZEIT-Herausgeber)

Werter Herr Joffe,

 es ist keine Ausgewogenheit, wenn Katz und Maus einander die Waage halten:

Die Häftlingsfreilassung als Palästinenserziel ist allenfalls das, womit sich Abbas noch brüsten kann, weil er mehr zu erreichen nicht vermag, keinen "Siedlungsstopp", keinen palästinensischen Bestandsschutz in Ostjerusalem, keine neuen Mauern quer durch das Westjordangebiet und für den Gazastreifen schon erst recht nichts. Und die von dort abgefeuerten Raketen zu stoppen, kann ihm auch nicht gelingen, vermutlich auch keine Wiederwahl.

Hingegen macht sich Herr Netanjahu der Welt zwar nicht zum Israeli der Herzen, aber wurde im Amt bestätigt, weil er für sein Projekt immerzu Boden erobert, den Abbas nicht bloß in selbiger Größe verliert, sondern auch jegliche Glaubwürdigkeit, den Israelis ein ernst genommener Verhandlungspartner zu sein.

Arafat war in seinen letzten "Amtsjahren" de facto eingesperrt in Ruinen. Wenn es Abbas ähnlich erginge, wäre die vermeintliche Hängepartie authentischer beschrieben.

Nun, was bedeutet das für die Friedensverhandlungen?
Je stärkeverschiedener die Konfliktparteien sind, desto sinnloser oder korrupter sind die Verhandlungen.
Darum kommt da nichts auf den Weg - und die UNO müsste entscheiden.

Und was bedeutet es für Herrn Joffe und mich?
Wir würden unter den gegebenen Umständen sicherlich viel lieber in Israel als Israelis leben als im Gazastreifen oder Westjordangebiet als Palästinenser.
Solche Vorliebe hätte mit allerlei zu tun, wahrscheinlich auch damit, dass wir uns auf der überlegenen Seite liberal, sozial und demokratisch stets etwas leichter tun.

Oder unterschätze ich Sie und Ihren Friedensaktivismus? Mir fehlt es jedenfalls an Opferbereitschaft und Bodyguards, um in den Palästinenserhochburgen der Hamas oder Fatah die Verhandlungskompetenz abzustreiten.

@Herr Joffe, glücklicherweise sind wir fernab, liefern brav EU-Carepakete an die Palästinenser und deutsche U-Boote an Israel, raten zur Mäßigung und dürfen die Zitrusfrüchte aus dem Heiligen Land genießen. Darum sind wir beide lieber hier und nicht dort, wo man sich um die Äcker streitet - und allein israelische Gerichte entscheiden, was den Palästinensern bleibt.

LG Markus Rabanus

Wie frei bin ich eigentlich? - In Sachen Snowden

Liebe Frau Bundeskanzlerin Dr. Angela Dorothea Merkel,

ich würde gern Herrn Snowden privat Asyl gewähren. So ganz auf meine Kosten und habe überhaupt keinen Zweifel, dass es auch freiwillige Ärzte gibt, falls mal gebraucht, denn ohne Snowden wüssten wir so vieles nicht, was uns jedoch sehr, sehr angeht.

Vertrauen Sie sich mir an, warum solch kleine Sache in unserem sogar auf dem Hindukusch für die Freiheit ruhmreich kämpfenden Land nicht möglich sein sollte, damit wir gemeinsam überlegen, wie wir das ändern können, ohne unsere amerikanischen Freunde zu verärgern. - Vielleicht hilft ein christlicher Spruch, wonach den Verfolgten die Türe zu öffnen sei. Wir können das vorab mit unserem Bundespräsidenten der Herzen besprechen, ob sich seine Freiheitsreden theologisch und praktisch in ein bisschen mehr Realität umsetzen lassen.

MhG aus Pankow, Markus S. Rabanus

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-04/snowden-nsa-untersuchungsausschuss-aussage

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