Ganz so zufrieden ist die Bevölkerung über Köhlers Rücktritt nicht, zumal als Folge unbotmäßiger Politik-Kabbeleien aufgefasst, aber die Parteien setzen diesen Kurs unbeeindruckt fort. Richtig wäre es gewesen,
wenn Regierung und Opposition zunächst mal sondiert hätten, ob sie für dieses Amt eine/n gemeinsame/n Kandidat/in finden, zumal sich keine programmatische Konkurrenz abzeichnet, sondern nur parteipolitische und Personen-Konkurrenz. Und nicht einmal das klappt reibungslos, denn die "satte Mehrheit" der Regierungskoalitionsparteien in der den Bundespräsidenten wählenden Bundesversammlung ist im Moment keine Mehrheit für den Kandidaten der Bundesregierung, sondern wird von einigen Landesregierungen infrage gestellt, wahrscheinlich eher, um auf sich aufmerksam zu machen, um mehr Einfluss in Macht- und Geldfragen zu haben, denn am Ende würden diese Unions- und FDP-Politiker ganz sicher nicht den Oppositionskandidaten wählen.
Die Opposition erfreut sich derweil der "Regierungskrise", als sei das irgendwie zu feiern. - Jedenfalls nicht zu feiern ist, dass die Politik uns unnötig einen weiteren Bundespräsidenten-Pensionär produzierte.
msr Diskussionen
06.06.2010
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